Voraussetzung für eine Diagnose im Sinne der TCM bildet die Anamnese.
Inspektion (betrachten), riechen, hören spielen dabei eine Rolle.
Die traditionelle chinesische Puls- und Zungendiagnose bildet dabei den
Mittelpunkt in der Diagnostik der chinesischen Medizin.
Ebenso ergibt die Befragung viele Aussagen über den Zustand des Körpers.
Schnelles Frieren und kalte Extremitäten sprechen für eine Schwäche der Yang- Energie.
Starkes Schwitzen kann einen Entzündungszustand anzeigen oder starkes Schwitzen in der Nacht weist auf einen Yin- Mangel hin.
Aussagen über Schmerzen, wie stark sie sind oder in welcher Art sie auftreten, sind die
Voraussetzung dafür, wie behandelt werden sollte und welche chinesische
Krankheitsursache dahinter steckt. Wandern die Schmerzen von einer Stelle zur anderen,
zeigt dies Wind an, der ausgeleitet werden sollte.
Sind die Schmerzen eher dumpf an einer Stelle, bedeutet dies, dass Feuchtigkeit im
Körper eingedrungen ist und diese sollte dementsprechend aufgelöst werden.
Eine Stuhlverstopfung könnte ein Hinweis sein, dass Hitze im Magen den Körper belastet.
Durchfall hingegen kann auf eine Schwäche der Milz deuten.
Vermehrtes Wasserlassen in größeren Mengen und Urin klaren Aussehens weist darauf hin, dass Kälte in den Körper eingedrungen ist und behandelt werden sollte.
Die Zunge spiegelt die inneren Organe wieder und stellt eine Verbindung zu den einzelnen Meridianen her.
Anhand der Topographie kann man sehen, um welche Organe es sich handelt.
Die Zungenspitze hat Verbindung:
Die Zunge gibt Auskunft darüber, wie die Vitalität im Körper ist.
Man kann Krankheitsursachen wie Feuchtigkeit, Kälte, Hitze, Wind und
Blutstau erkennen.
Der Zungenbelag gibt Aussage darüber, wie z.B. die Verdauungsorgane arbeiten.
Ein dicker Belag weist darauf hin, dass die Störung schon tiefer liegt und länger
behandelt werden sollte.
Die Farbe des Belages zeigt ob Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit in den Körper
eingedrungen sind.
Ein gelber Belag z.B. zeigt Hitze an und ein weißer Belag Kälte.
An der Veränderung des Belages während der Behandlung kann man den
Verlauf der Heilung einschätzen.
Ist die Zunge dick und geschwollen und hat Zahneindrücke, zeigt das eine Störung
des Wasserhaushalts im Körper an. Die Flüssigkeiten können nicht mehr ausreichend
transportiert werden. Es kann zu Wasseransammlungen (Ödemen) und wässrigem
Stuhl kommen.
Eine dicke weiße helle Zunge weist auf eine Schwäche der Milz und Niere hin.
Ist die Zunge ganz dünn, fehlt es dem Körper an Körpersäften und Blut.
Die Zungenfarbe zeigt an, ob es ein Mangel an Qi, Blut oder Körpersäften gibt.
Eine blasse Zunge zeigt einen Qi- Mangel an. Kommt Trockenheit noch dazu,
handelt es sich um einen Qi- und Blutmangel.
Eine rote Zunge weist auf zu viel Hitze im Körper und zu viel Yang hin. Das
entsteht meistens durch einen Mangel an Yin und Körpersäften.
Eine livide, bläulich gefärbte Zunge weist auf einen Blutstau hin.
Durch die Pulsdiagnose kann man Aussagen über die energetische Situation des Patienten bekommen. Es gibt 6 verschiedene Pulstaststellen an jeder Seite der Hand, die eine Verbindung zu den 12 Meridianen und den dazugehörenden Organen bilden. Je nachdem wie stark die Pulswelle ist, gibt sie Aufschluss darüber, ob es sich um Fülle oder Leere handelt.
Darüber hinaus gilt es bei der Pulsdiagnose, die Pulsqualitäten zu differenzieren, z.B. oberflächlich, tiefe, harte und schlüpfrige Pulse, die Aussagen z.B. über zu viel Feuchtigkeit oder Hitze treffen können.
Anhand der Anamnese, der Untersuchung, der Puls-und Zungendiagnose leitet
sich die Länge der Therapie ab, die Behandlungsabstände und die
Akupunkturpunktkombination.