Kopfschmerzen und Migräne

Migräne und Kopfschmerzen lassen sich in den meisten Fällen gut mit Akupunktur und Homöopathie behandeln.

Es wird hauptsächlich zwischen Spannungskopfschmerz und Migräne unterschieden.

1. Klassische Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können in unterschiedlicher Stärke und Ausprägung auftreten.

Die Ursachen für klassische Kopfschmerzen

Typischer Spannungskopfschmerz

Beim Spannungskopfschmerz ziehen die Schmerzen meist vom Nacken, über den Hinter­kopf und können sich über den ganzen Kopf ausbreiten. Die Ursache ist meistens eine Fehlhaltung der Wirbelsäule, die z.B. durch zu langes Halten des Kopfes in einer Position durch sehr konzentriertes, langes Arbeiten am Computer entstehen kann. Auslöser bzw. Verstärker der Schmerzen sind Bewegungsmangel , Stress, Flüssigkeitsmangel oder Un­ter­zuckerung.

Entzündungen der oberen Luftwege

Auch Infektionen der oberen Luftwege können z.T. zu sehr starken Kopfschmerzen führen. Es handelt sich dabei meistens um eine Nasennebenhöhlenentzündung( Sinusitis), aber auch Ohrenentzündungen können Schmerzen auslösen. Vermehrte Schleimbildung ist dabei die Ursache, die auf Stirnhöhlen, Kieferhöhlen, Mittelohr drückt und Schmerz ver­ur­sacht. Wichtig ist dabei, die Entzündung zu behandeln und den Schleim zu verflüssigen, dass er abgeleitet werden kann. Das kann i.d.R. mit naturheilkundlichen Maßnahmen wie Akupunktur, Homöopathie , Pflanzenheilkunde erfolgen.

 

Nur in seltenen Fällen, wenn die Gefahr einer Sepsis besteht, müssen Antibiotika ein­ge­nommen werden bzw. ein operativer Eingriff erfolgen.

Zahn- und Kieferprobleme

Probleme mit den Zähnen und Kieferknochen können auch zu Kopfschmerzen führen. Es ist wichtig, dies beim Zahnarzt/ Kieferorthopäden abklären und ent­sprechend behandeln zu lassen.


2. Migräne

Bei der Migräne handelt es sich um sehr starke, klopfende Schmerzen oft in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen. Die Patienten klagen meist über einseitige Schmerzen und sind licht- und geräuschempfindlich. Seltener klagen die Betroffenen über Augen­symp­tome, was sich in flimmern, flackern, Sehstörung bis zu kurzzeitiger Blindheit äußert.

Typische Ursachen oder Auslöser:

Auslöser Hormonschwankungen

Hormonell bedingte Migräne entsteht durch zu starke Schwankungen der Hormone in
Zusammenhang mit dem weiblichen Menstruationszyklus. Die Schmerzen treten meist
vor Einsetzen der Regel auf und halten ggf. noch während der Menstruation an. Trotzdem
klagen die Patienten z.T. auch außerhalb der Regel über Schmerzen, aber nicht in dieser
starken Ausprägung wie vor bzw. während der Mensis.

Auslöser klimatische Faktoren

Wetterwechsel meist von kalt auf warm sind oft Auslöser einer Migräneattacke, aber auch andere klimatische Faktoren wie Wind, feuchtes kaltes Wetter und trockene Kälte können dafür verantwortlich sein
 
In der Behandlung mit Akupunktur (TCM) spielen diese Auslöser eine große Rolle im
Zusammenhang der Auswahl der Akupunkturpunkte. Es wird Wind, Feuchtigkeit, Hitze und Kälte als bioklimatischer Faktor ausgeleitet.

Auslöser Histaminintoleranz

Histamin wird im Körper gebildet und hat viele wichtige Aufgaben im Körper zu leisten z.B. die Abwehr körperfremder Stoffe, Magensäureproduktion etc.
Zusätzlich zur Eigenproduktion wird Histamin über Nahrungsmittel aufgenommen. Nicht jeder Mensch kann gut mit hohen Histaminmengen im Körper umgehen. Einige Lebens­mittel enthalten eine sehr hohe Konzentration von Histamin z.B. Rotwein, Käse, Wurst, spezielle Fischsorten (Sardinen, Makrele). Zu viel Histamin kann Migräne oder auch andere Symptome wie Urtikaria, Übelkeit und Durchfall auslösen.

Auslöser Nahrungszusatzstoffe

Nahrungszusatzstoffe können ebenfalls Auslöser von Migräne sein.



Akupunktur bei Kopfschmerzen und Migräne

Wichtig, um erfolgreich mit Akupunktur zu behandeln, ist die Diagnose:
Wo treten die Schmerzen auf – z.B. Schläfen, Hinterkopf, Scheitel, Stirn etc. – um die ent­sprech­enden Meridiane (Leitbahnen) zu behandeln.
Wie ist der Schmerz – z.B. berstend, pulsierend, ziehend, dumpf?
Was bessert bzw. verschlechtert die Beschwerden? Tageszeit, Wetter s.o., Mensis, Akti­vi­tät, Ruhe, ...

Ursachen aus Sicht der TCM

1. Aufsteigendes Leber-Yang

Gestresste Lebensweise und hoher Arbeitsdruck können zu Frustration oder schneller Reiz­bar­keit führen.
Die Kopfschmerzen sind sehr stark pulsierend und berstend, oft verbunden mit Übelkeit und Erbrechen. Typische Lokalisation sind Schmerzen im seitlichen Bereich des Kopfes, der Schläfen und im Bereich der Augen.

2. Nässe

Längerfristiges Einwirken von Nässe/Feuchtigkeit führt zu dumpfen Kopfschmerzen und dem Gefühl, wie in Watte eingepackt zu sein. Die Schmerzen betreffen den gesamten Kopf, können aber auch in der Stirn lokalisiert sein.


Weitere Symptome sind schwerfälliges Denken, Schwindel. Übelkeit, Appetitmangel.
Die Therapie, die in Frage kommt, ist Nässe aufzulösen und Magen sowie Milz zu stärken.

3. Qi-Mangel

Durch eine starke Überlastung im Alltag kommt es zu Müdigkeit und Schwäche und zu dieser Art von Kopfschmerzen. Es fließt nicht mehr genug Qi im Körper und kann somit den Kopf nicht erreichen.
Man spricht vom Leere-Typ. Ursachen dafür können ein schwaches Qi in der Milz, im Herzen, im Magen oder in der Lunge sein. Schmerzen können im ganzen Kopf oder in der Stirn sein und verstärken sich durch geistiges Arbeiten.


Weitere Symptome, die auftreten können, sind leichte Atemnot und Herzklopfen aufgrund eines schwachen Lungen Qi bzw. Herz Qi.

4. Blutmangel

Durch Blutverlust z.B. durch Operationen, Unfälle oder starke Menstruationsblutungen

gelangt nicht mehr genug Blut ins Gehirn und es kann zu Kopfschmerzen kommen. Begleitet werden können diese Kopfschmerzen von Konzentrationsmangel, Ge­dächt­nisschwäche und Schlafstörungen. Besonders zum Ende des Menstruationszyklus bei starker Blutung können sich die Schmerzen verstärken.

 

Die Therapie besteht darin Blut aufzubauen (auch nach erfolgter Blut­trans­fusion be­steht Blut­mangel) und das Qi mittels Akupunktur anzuregen.



Homöopathie bei Kopfschmerzen und Migräne

Voraussetzung für eine homöo­pathische Behand­lung bildet die Anam­nese, wobei nicht nur die Symptome der Kopf­schmerzen aufge­nommen werden, sondern auch Begleit­symptome, Besonder­heiten und Vor­lieben etc., um das passende homöo­pathische Mittel zu finden.